Marokko
Freitag 30.10.2009
Erg Chebbi - Sanddünen
Heute Durchkämmen wir die Sanddünen von Erg Chebbi und werden ziemlich schnell merken dass jedes Bar weniger Luft in den Reifen uns
immer höher die Sanddünen hinauf bringt?! Die erste Stunde zieht jeder für sich seine Spuren im Sand.
Da einige das erste mal mit Wüstensand in Kontakt kommen, machen wir nach einer Einführung und Probefahrten am Anfang der Dünen eine
richtige Dünendurchquerung.
Unser Tourguide und Organisator Franco sucht für uns den besten Weg durch das Dünenmeer so das wir im "Gänsemarsch" sorglos hinterher
fahren können.
Samstag 31.10.2009
Merzouga-Tous-Richtung Zagora -Wüste
Wir verlassen den Erg Chebbi und fahren von Merzouga Richtung Tous auf der gut ausgebauten Teerstrasse die hier Endet. Weiter folgen wir der
ehemaligen Dakkar-Route hart an der Grenze zu Algerien. Für die Piste ...... oder besser gesagt das "Wellblech" zu befahren ist eine
Geschwindigkeit von ca. 85 km/h angesagt um einigermassen komfortabel darüber zu "fliegen". Unterwegs hilft Franco einem Franzosen, dessen
Kühler einen Steinschlag erwischt hat, mit Kühlerdichtmittel aus.
Diese Nacht verbringen wir in der Stein-wüste etliche Kilometer vor Zagora.
Sonntag 01.11.2009
Wüste-Zagora
Kurz vor 08.00 Uhr zieht es uns weiter .... durch die Steinwüsten immer Richtung Zagora. Auf einer alten Route wo einst die Rally-Dakkar stattfand,
wollen wir ein wenig zu früh ein ausgetrocknete und sehr steiniges Flussbett durchqueren. Franco und Walter kämpfen sich über "sehr" grosse
Steine, auf die andere Seite. Der Rest der Gruppe gelingt die Überquerung weiter unten mit weniger Hindernissen.
Die letzen Pistenkilometer führt uns immer wieder über steinige Hügelkuppen bis wir am Nachmittag auf die Teerstrasse die von Mhamid nach
Zagora führt unter die Räder nehmen. Welche eine Wohltat nach all den Rüttelpisten!
Am frühen Nachmittag treffen wir in Zagora ein. Wir logieren im Hotel Chez Ali mit seiner schönen und liebevoll gepflegten Gartenanlage die zum
relaxen und ausruhen einlädt.
Franco & Cherkaoui organisieren sofort die "Modellbauer" die zu uns ins Hotel kommen. Die jungen Einheimischen bauen in wenigen Stunden ein
Modell deines Fahrzeuges in Palmenholz nach.
(einfach genial, was hier in kleinem Maßstab fabriziert wird)
Um 17.00h geht es gemeinsam los in die Einkaufsmeile von Zagora ....an Shops und Verkäufern fehlt es hier wirklich nicht.
Das feine Nachtessen nehmen wir im Berberzelt in der Gartenanlage ein.
Montag 02.11.2009
Zagora-Ait Ben Haddou
Am Morgen bekommen wir die bestellten Nachbauten unserer Fahrzeuge ins Hotel geliefert!
Wohlgemerkt, nachdem der Künstler unsere Fahrzeuge mit seinem Handy Fotografiert hatte, machte er sich auf den Weg zu seinem Atelier um die
Fahrzeuge über Nacht fertig zu stellen.
Fertig mit allen Details versehen nahmen wir unsere Fahrzeug am Morgen mit Freude in Empfang.
Die Heutige Tour bringt uns durch das Draa-Tal nach Quarzazate. Hier steht eine Besichtigung der Atlas-Filmstudios auf dem Programm. Auf
Pistenstrassen führt uns Franco & Cherkaoui an Drehorte und Kulissen die in keinem Reiseführer zu finden sind.
Nach den Besichtigungen führt uns der Weg direkt auf einen großen Parkplatz vor der Kasbah Ait Ben Haddou.
Während wir uns auf einer Gartenterrasse kühle Getränke zu uns nehmen, organisieren Franco & Cherkaoui die Hotelzimmer für diese Nacht.
Gemeinsam besichtigen wir die Kasbah Ait Ben Haddou die heute unter dem Schutze der Unesco steht.
Dienstag 03.11.2009
Ait Ben Haddou-Marrakech
Gut ausgeschlafen und gefrühstückt führt uns der heutige Tag nach Marrakech. zum letzten mal in diesen Ferien nehmen wir unbefestigte Strasse
unter die Räder. Wir werden von Ait ben Haddou auf der alten Route auf den Tizi n Tichka (2260 m.ü.M) ansteigen. Auf dem Pass mit seinen
vielen Shops und geschäfttüchtigen Verkäufer, verlieren wir ziemlich schnell Walter aus den Augen. Franco & Cherkaoui haben alle Hände voll zu
tun um die Händler zu beschwichtigen. Nach dem Tee auf der Terrasse, geht es über die gut ausgebaute und landschaftliche sehr schöne
Passstrasse weiter Richtung Marrakech.
Wir logieren außerhalb Marrakech auf dem Camping Feradous. Von hier fahren wir mit dem bestellten Kleinbus direkt ins Zentrum zum Platz
Djemaa el Fna. Hier erwarten uns neben den grossen Souks bereits die Gaukler & Strassenkünstler, Schlangenbeschwörer und Musiker.
Die Gruppe teilt sich nach den Interessen auf und besichtigt und degustiert nach Lust und Laune.
Um 9.30 treffen wir uns am Taxistand. Unser Busfahrer bringt uns sicher wieder auf den Campingplatz zurück.
Mittwoch 04.10.2009
Marrakech-Essaouira
Früh am Morgen verlassen wir den Campingplatz und folgen der Hauptstrasse Richtung Essaouira.
Nach ca. einer Fahrstunden schwenken in eine Tankstation mit Restaurant ein. Hier gibst unser Frühstück mit Kaffee und marokkanischen
Omeletten. Frisch gestärkt fahren wir auf der gut ausbauten Strasse weiter bis kurz vor Essaouira. Wir trinken Tee in einem kleinen Restaurant mit
Verkaufsladen direkt an der Hauptroute. Hier wird auch das berühmte Arganöl und andere Produkte aus der Region angeboten.
Nach einem kurzen Einkauf im Laden fahren wir ins Zentrum von Essaouira. In der Nähe zur Altstadt befindet sich unser Hotel. Leider sind alle
Parkmöglichkeiten in der Nähe belegt ..... aber wie schon oft, organisieren Franco & Cherkaoui in kurzer Zeit Parkplätze wo gar keine sind und
alle Fahrzeuge können direkt beim Strassencafé vor dem Hotel parkiert werden.
Nach dem Zimmerbezug besichtigen wir gemeinsam das ehemalige Portugiesenstädtchen .....
kleine bunte Gassen mit Händler und Künstler, Festungsmauern mit Kanonen bestückt und natürlich der Hafen mit seinen Fischerbooten und den
Werften. Hier werden heute noch die Boote und Kutter nach alter Tradition im Hafen aufgebaut.
Am Abend trennet sich die Gruppe nach den Essenswünschen auf. Die "Fisch- und Krabbenesser" gehen direkt an den Hafen zu den kleinen
Restaurant um sich ihre Wünsche erfüllen zu lassen und die Anderen bleiben im Städtchen zurück und geniessen einen Tajine in gediegener
Atmosphäre .
Donnerstag 05.11.2009
Essaouira-Tanger-Tarifa
Unser letzter Tag den wir noch in Marokko verbringen beginnt bereits früh am Morgen. Um 6.20h sind wir bereits beim Frühstück im Cafe vor dem
Hotel. Wir wollen heute so weit wir möglich nach Tanger hochfahren und entscheiden uns für den schnellsten Weg. Wir tanken die Fahrzeuge auf
und folgen der Hauptverbindungsstrasse und der Autobahn bis Casablanca. Am Eingang zu Casablanca führt uns Franco zu einem großen
Marjane Einkaufzentrum. Der Grund: Franco will uns nicht dem Stress und dem Verkehr der Großstadt aussetzten, denn er bringt Cherkaoui nach
Hause. Wir verabschieden uns von Cherkaoui der uns während der ganzen Reise begleitet und betreut hat.
Während Franco mit seinem Schwager im "Grossstadtdschungel" verschwindet, vertreiben wir die Wartezeit bei einem Einkaufbummel im Marche-
Marjane .... hier gibt es auch ein Pizzahut und einen MC Donald ! (en gueta)
Um 15.00h ist Franco wieder auf dem Parkplatz ..... es geht zurück auf die Autobahn. Wir fahren zügig weiter immer Richtung Tanger. Um 19.30h
erreichen wir Tanger und füllen nochmals alle Dieseltanks bis zum überschwappen. Franco erkundigt sich an einer Ticketstation nach der letzten
Fährüberfahrt nach Tarifa und organisiert gleich noch die Ausreiseformulare für den Zoll.
Wir fahren direkt zum Hafen von Tanger und nach den üblichen Zollformalitäten erreichen wir um 22.00h die letzte Schnellfähre nach Tarifa. Auch
am Hafen in Spanien werden wir zügig am Zoll abgefertigt. Müde aber bereits in Europa .... finden wir etwas außerhalb vom Hafen einen
Schlafplatz für die Nacht.
Freitag 06.11.2009
Tarifa-Barcelona
Nach ein paar Stunden Schlaf im Dachzelt, brechen wir zu guter Morgenstunde auf und fahren von Tarifa der Küstenstrasse entlang nach
Algeciras. Von hier aus folgen wir dem schnellsten Weg über die Autostrassen Spanien. Ein gewisser Heimwertsdrang macht sich bemerkbar
.....denn die Pausen und Zwischenhalte werden immer kürzer. So kommen wir auf den Autobahnen gut voran und spulen bis am Abend etliche
Kilometer auf dem Tacho ab. Das geringe Verkehrsaufkommen trägt natürlich auch noch dazu bei. Beim Abendessen in einer Raststätte
beschließen wir in der Gruppe noch Barcelona zu durchfahren und anschließend einen Rastplatz für die Nacht anzusteuern.
Um ca. 23.00h kommen wir auf einem Rastplatz an und kurbeln die Dachzelte hoch. Die laufenden Kühlaggregaten der parkierten Camions singen
uns in den wohlverdienten Schlaf.
Samstag 07.11.2009
Barcelona - Schweiz
Ab 6.00h treffen wir uns zum Frühstück im Restaurant bei unserem Rastplatz.
Gut ausgeruht und frisch gestärkt rollen wir auf der "Asphaltschlange" nach Frankreich und immer weiter Richtung Heimat. Bereits in Frankreich
behagt uns das Wetter nicht mehr so recht .....wo bitte sind die 25° bis 30° Grad und der Sonnenschein geblieben?
Es ist kalt und regnerisch und je Näher wir an die Schweiz kommen um so kälter wird es. Die Pausen auf den Rastplätzen werden immer
ungemütlicher und statt Picnic vor dem Auto im Sonnenschein trinken wir heißen Kaffee im Restaurant.
Es ist halt November und dass unsere Ferien zu Ende gehen wird uns erst jetzt richtig bewusst.
Wir kommen auf den fast leeren Autobahnen gut voran und fahren um 16.30h bei Genf über den Schweizerzoll. Was für eine Hektik und Nervosität
herrscht den hier auf der Autobahn?
Die letzten Kilometer von Genf nach Lausanne haben es noch in sich. Vor Lausanne noch ein Unfallbedingter Stau über Kilometer!
Wir kommen trotz allem um ca.19.00h bei der Autobahnraststätte Rose de la Broye bei Estavyer an.
Am Tankstellenshop trinken wir noch einen letzten Kaffe und verabschieden uns voneinander. Jetzt ist die Erlebnis-Tour 2009 offiziell zu Ende und
jeder tritt die letzten Kilometer Heimreise alleine an.
Alle Teilnehmer und ihre Fahrzeuge sind nach 3 Wochen unbeschadet und heil wieder in der Schweiz angekommen und das nach über gemeinsam
gefahrenen 60'000KM !
Schlusswort:
Reto und ich fahren die letzten Kilometer Richtung Bündnerland. Bis Wangen an der Aare begleitet uns Guido (Franco's Beifahrer), der von seiner
Frau und den Kindern sehnlichts erwartet wird. Wir Fahren durch die Nacht und der Regen Begleitet uns bis kurz vor Zürich.
Wir lassen die letzten drei Wochen nochmals Revue Passieren:
Drei Wochen schönes Wetter, (wurde fast zur Selbstverständlichkeit!) davon einen Tag Regen auf der Rückreise in die Schweiz.
Herrliche und unvergessliche Bergpanoramen so wie Imposante Sanddünen und das bei Temperaturen bis 41° Grad.
Keinen Unfall und keine Ernsthafte Krankheiten "ausgenommen kleine Magenverstimmungen".
Kleinere Reparaturen die vor Ort Behoben werden konnten:
- Achsenentlüftung und Luftleitung Reparieren plus einen Plattfuss (Hagi)
- Abgerissene Funkantenne, Geräusche am Rad "Steinchen zwischen Bremsschild und Felge (Walther)
- Loses Reserve Rad (Thomas)
- Stabilisatorhalter abgerissen (Dani).
- Stabilisatorhalter Durchgeschlagen (Gansi)
Wenn man so sieht mit wie Wenig die Leute in den Bergregionen zufrieden sind und Ihre Sachen auf einfache weise erledigen, Frage ich mich woher
wir in unserer Konsumgesellschaft Täglich unsere Probleme her holen?!
Nachdem ich Reto in Schiers verabschiedet hatte, traf ich, nach 8985 km und Verbrauchten 1178 Litern Diesel, um 22.00Uhr mit ein bisschen
Müdigkeit im Gesicht aber mit sehr vielen Eindrücken wieder in Trimmis ein.
Ein GROSSES DANKESCHÖN geht an Franco unserm Organisator und Reiseleiter, hatte er es doch nicht immer leicht mit uns. Denn es galt sieben
Off Roadern und ihren Beifahrern immer etwas zu Bieten.
Wir mussten uns um nichts Kümmern. Das Ticket für die Fähre und die Zollformalitäten wurde erledigt, die Schlafplätze wurden organisiert, sei es In
einer Auberge, Hotel oder für die Aussenübernachtung einen geeigneten Platz. Es wurde auch gesorgt dass jeder zu seinem Treibstoff und Parkplatz
kam.
Wir wurden über Pisten geführt die ein Insiderkennen voraussetzten. Bachbettfahrten, Sand, endlose Weiten und Hochebenen wie wir es nicht
kennen. Eine besondere Nähe zu den Einheimischen konnte man des Öfteren erleben, das alles muss man selber erlebt und gesehen haben.
Auch Cherkaoui, Franco's Schwager, stand uns mit seiner Ruhigen Art stets zur Seite, sei es um auf dem Markt einen guten Preis für ein Mitbringsel
auszuhandeln oder irgendwelche Informationen zu Beschaffen.
Danke Franco für die schöne Zeit die Du uns in Marokko beschert hast.
Ich jedenfalls werde bei der nächsten Reise dabei sein ......
lieber schon Heute als Morgen!
www.hemmi4x4.ch
Marokko - Herbst 2009
16.Oktober - 07.November
Reisebericht von A. Gansner