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20.04.2013 Anreise Hafen Genua
07.50 Domat-Ems - Genua
Die Fahrt Richtung Genua hielt infolge des starken Schneefalls in der Nacht vom 19. auf den 20. April noch ein paar Überraschungen für mich bereit.
Meine Tour wurde darum schon bei Andeer gestoppt. Der Bärenburgtunnel wurde kurz zuvor in beide Richtungen wegen technischen Problemen gesperrt!
Nach 10 Min. Wartezeit entschloss ich mich, unerlaubterweise einen Haken zu schlagen und habe die Ausfahrt auf der Gegenseite Richtung Norden
verlassen, um meine Fahrt auf der alten Kantonsstrasse fortzusetzen! Der Weg war aber bereits beim Staudamm Bärenburg zu Ende, weil andere
Fahrzeuge in 60 cm tiefem Neuschnee stecken geblieben sind. An vorderster Front ein Einheimischer mit einem Pickup der den Steckengebliebenen half
ihre Fahrzeuge zu wenden, da ein Weiterkommen mit PKW's nicht möglich gewesen wäre. Im Gespräch erzählte er mir, dass er gerade von Sufers auf der
alten Kantonsstrasse mit viel Mühe nach Bärenburg durch ca. 60 cm tiefen Schnee fuhr. Seien doch an verschieden Orten kleine Bäume auf der Strasse
und durch den schweren Schnee noch weitere, die die Strasse versperren könnten. Er meinte aber, mit meinem Fahrzeug könnte ich es schaffen bis nach
Sufers zu gelangen. Die Fahrt stellte sich als Abenteuer heraus, hatte ich doch mit nassem Tiefschnee zu kämpfen, in dem ich viermal mit Anlauf und
Feingefühl weiter kam und die umgestürzten Bäumchen liessen auch nicht lange auf sich warten. Beim ersten zwängte ich mich noch vorbei, beim zweiten
musste ich mit Ästen und Schnee eine Rampe Bauen so das ich dann darüber Fahren konnte und beim dritten ging's nahe an der Baumspitze vorbei.
Wohlbehalten in Sufers angekommen, setzte ich meine Fahrt dann auf schneebedeckter Schnellstrasse fort und traf mit einstündiger Verspätung in der
Raststätte Bellinzona auf meine Reisekollegen Dani und Stangeli. Nach gutem Vorankommen mit einem Kaffeehalt trafen wir um 12.30 in Genua ein.
20. - 22.04.2013 Fährüberfahrt Genua - Barcelona - Tanger
Genua ab 18.00 / Barcelona 13.00-16.00 / Tanger an 16.00
22.04.2013/16.00 Tanger - Moulay Bouselham
Um 16.30 in Tanger eingelaufen, hatten wir in ansehbarer Zeit die Polizeikontrolle und den Zoll hinter uns. Franco hatte schon sehnsüchtig auf uns
gewartet. Nachdem Stangeli es nach einer Stunde Anstehen auch schaffte, sein Fahrzeug im Pass eintragen zu lassen, fuhren wir los Richtung Moulay
Bouselham auf den Campingplatz, wo wir nach einem feinen Fondue mit Schlummertrunk müde in unsere Dachzelte hinaufstiegen und auch sofort
einschliefen.
23.04.2013 Rabat - Tiddas
Nach dem Frühstück fuhren wir um 09.00 Richtung Rabat. In einem Einkaufscenter füllten wir unsere Getränke- und Essensvorräte auf, an einem
Geldautomaten unser Geldbörsen mit Dirham und in einem Restaurant unsere Mägen mit Kaffee und Croissants. Danach besichtigten wir mit Franco
einige Sehenswürdigkeiten: die Totenstadt Chellal, den Tour Hassan mit den Mausoleums und die Altstadt von Rabat. Auf halben Weg stärkten wir uns
mit einem Glacébecher. Um ca. 15.00 fuhren wir Richtung Tiddas wo wir von Franco's Schwägerin Hemma mit einem CousCous mit Rindfleisch und
Poulet bewirtet wurden.
24.04.2013 Tiddas-Oulmes-Azrou
Von Tiddas ging es via Oulmes - der Mineralquellenhochburg Marokkos - nach Mrit; die Pistenstrassen über den moyen Atlas führten uns durch die
Zedernwälder weiter zu der einst höchsten Atlas-Zeder (Gourou). Die Zedern können dort bis zu 42 Meter hoch wachsen. Diese schöne Umgebung
animierte uns deshalb, inmitten der Zedern einen Teehalt einzulegen. Anschliessend bezogen wir unser Nachtlager im Eurocamping in Azrou.
25.04.2013 Azrou - Oum Rbia - Lac Agoulmane
08.30 und los ging's nach Ifrane vorbei am kleinen See (Dayet Auwa) über unwegsames Gelände hinauf auf 1800 m ü. M.. Auf der Hochebene, die soweit
das Auge reicht mit feinem Gras übersät war, fuhren wir wie auf einem Samtteppich Richtung Ain Leuh und weiter zur Quelle Oum Rbia, wo wir noch mit
Berber-Whisky bewirtet wurden. Da unsere gewählte Route durch einen Erdrutsch gesperrt war, wählte unser tour guide Franco eine anspruchvolle und
abenteuerliche Fahrt nach Lac Agoulmame. Beim Spagettiplausch mit Tomaten- und Basilikumsauce liessen wir den Tag mit einem offerierten Wein von
Dani ausklingen.
26.04.2013 Lac-Agoulmane - Mibladen - Midelt
07.30 Aufstehen war angesagt! Herrliche Kulisse am See und die 4 Grad, die das Thermometer an diesem Morgen anzeigte bewiesen uns, dass es in
Marokko's Bergen auch kalt sein kann. Um 08.30 nahmen wir die von Franco ausgesuchte Route von 215 km Bergstrassen unter die Räder. Die Fahrt
führte uns bis auf 2036 m ü. M.. Auf teils abgerutschten Bergstrassen ging's Richtung Midelt. Bei der Abzweigung nach Mibladen trafen wir auf einen
ortskundigen Führer, der dort selber noch unter erschwerten Bedingungen nach Mineralien sucht. Dieser führte uns dann durch die Blei- und Kupferminen.
Weiter ging`s durch den Canyon zu den verlassen Minenstadt Aouli. Zum Abschluss tischte uns der Minenwächter in seinem Haus einen Pfefferminztee mit
Gebäck auf. Unser Nachlager schlugen wir auf dem Camping Tinnay kurz vor Midelt auf.
27.04.2013 Midelt - Erfoud - Richtung Erg Chebbi
08.00 fuhren wir nach Midelt und genehmigten uns in einem Strassenkaffee ein Frühstück. Wieder in den Fahrzeugen genossen wir die Fahrt über den
Pass Col Tizi N`Talghaumt auf 1907 m ü.M.. Nach Errachidia wurde eine Pause eingelegt und die Fahrzeugtanks mit Treibstoff gefüllt. So waren wir
bestens für die Sandwüste gerüstet. Um unser Allgemeinwissen ein wenig aufzustocken besichtigten wir die Source Bleue de Meski (Blaue Quellen und
Oasen von Meski). Anschliessend gab's den obligaten Tee und weil wir schon mal da waren, wurde uns auch sogleich im Verkaufsladen des Bruders des
Fremdenführers Ware angeboten!? Nach einem verspäteten Mittagshalt verliessen wir kurz vor Erfoud die Asphaltstrasse und bogen auf die Pistenstrasse
ab, die uns Richtung Erg Chebbi führte. Nach ca. einstündiger holpriger Fahrt schlugen wir unser Nachtlager ca. 60 km vor den Sanddünen des Erg
Chebbi's auf.
28.04.2013 - Erg Chebbi
Nach einer windigen Nacht in der Wüste brachen wir, nachdem die Uhren auf Sommerzeit umgestellt wurden, um 08.30 auf. Die Fahrt führte uns immer
noch auf ca. 1100 m ü.M. durch steinigen und rauen Boden. Von unserem Nachtlager bis zur Sanddüne Erg Chebbi wären es ca. 30 km Luftlinie gewesen.
Da wir aber das Felsplateau umfahren mussten, um eine Ebene tiefer zu gelangen, resultierte daraus schlussendlich ein Umweg von 67 km und einer
Fahrzeit von 2 Std. 24 Min., wodurch wir erst um die Mittagszeit vor den bis zu 220 m hohen Sanddünen standen. Unser Hotel vor den Sanddünen wurde
gleich für zwei Nächte gebucht, damit diese während dieser Zeit in vollen Zügen genossen werden konnten. Eigentlich dachten wir, dass der Nachmittag
zum Ausruhen vorgesehen war?! Aber was machte man wenn man unmittelbar vor dem Erg Chebbi stand und ein unaufhörliches Zucken in den Füssen
spürte? Man "ritt" sofort durch den Sand, hielt einen Teehalt inmitten der Dünen bei einem Berber ab und fuhr nach drei Windeneinsätzen zurück zur
Auberge L'Hamada wo man bei einem Tajin mit Rindfleisch und intensivem UNO-Spiel den Abend ausklingen liess!!!
29.04.2013 Sanddünen Erg Chebbi
08.30 Wenige Meter von der Auberge entfernt waren wir schon bei den ersten Sandverwehungen und arbeiteten uns immer höher hinauf. Der Weg führte
zurück zur Piste auf einen gegenüberliegenden felsigen Hügel wo wir die Sicht auf den Erg Chebbi geniessen konnten. Auf der anderen Seite der Düne am
Lac Dayet gab's den ersten Verpflegungshalt. Aber es sollte noch nicht Schluss sein mit "sändelen". Mit 0.9 Bar in den Reifen versuchten wir die Erg Chebbi
zu durchqueren was uns mit Sandblech und Seilwindeneinsätzen auch gelang. Bei einem Baum der uns ausserhalb der Dünen Schatten spendete wurde
der letzte "Zvierihalt" eingelegt. Die Rückfahrt führte uns über die Ausläufer der grossen Sandberge zurück zur Auberge. Da unser Weg morgen über
Pistenstrassen führt, wurde der Luftdruck der Reifen wieder auf 2.2 Bar erhöht.
30.04.2013 Merzouga - Touz - Richtung Zagora
09.00 Von der Auberge waren es ca. 15 km bis zur asphaltierten Strasse, die dann nach einigen Kilometern verlassen wurde und uns eine 280 km lange
Pistenstrasse erwartete. Über Schotterstrassen, die mit grossen Steinen übersät war, fuhren oder besser gesagt "rüttelten" wir Richtung Zagora. Nach 9 St.
15 Min. mit nur einem einzigen Picknickhalt (gäll Dani!?) und einem Teehalt, zwei Windeneinsätzen - davon ein Motorrad mit Seitenwagen aus dem Sand
geborgen - schlugen wir nach 5 Std. 42 Min. Fahrzeit und 194 km unser Nachtlager in der Wüste auf. Nach einem ausgiebigen Aperitif und Rösti mit
Spiegelei von Stangeli legten wir unsere müden Knochen schlafen!
01.05.2013 - ..... Zagora
08.45 Heute wurde es ein ruhiger Tag. Hatten wir doch nur noch 58 km bis zur asphaltierten Strasse, die uns mit wunderschönen Weitsichten weiter durch
die Wüste und Anhöhen führte. Dir restlichen 60 km rollten unsere Reifen sanft und rund nach Zagora wo beim Teehalt Tajine gekauft und die Kühlschränke
wieder mit Getränken aufgefüllt wurden. 12.30 Uhr Hotelbezug, Relaxing, Magenberuhigung mit Essbarem. Vom Hotel aus kontaktierte Franco die "Modell-
Auto-Schnitzer"; denn schliesslich wollte verständlicherweise jeder von uns noch so ein Palmenholz-Modell von seinem 4x4 mit nach Hause mitnehmen.
18.00 Uhr Unser Ziel war, die belebte Strasse in Zagora zu durchschlendern!? Wir kamen jedoch nicht weit, denn nach 50 Metern wurde Franco von den
Jungs der Zagora-Garage, die er von früheren Besuchen kannte, begrüsst und hereingerufen. Bevor es weiter ging wurde Tee und Gebäck aufgetischt. Viel
weiter ging's dann aber schlussendlich trotzdem nicht. Ein Händler da und dort und schon besassen wir Schmuck, T-Shirt's, Parfüm und Gewürze. 20.45
Uhr Nachtessen und … gute Nacht.
02.04.2013 Zagora - M’hamid - Foum Z’Guide
Der heutige Tag fing mit 96 km Asphalt-Strasse über die Talsperre bis nach M'Hamid an, wo der Einstieg in die Wüste Erg Chegagga begann. Damit wir im
Sand die nötige Traktion erhielten, wurde der Luftdruck auf 1.2 Bar abgelassen (Zwischendurch wurde die Oberfläche der Sandpiste gemessen … nur 62
Grad!!!). Das obligate Picknick fand im Schatten eines Baumes statt und um 12.00 bei km 121 ging's weiter; vorbei an der Quelle Oasis Sacre. Das Kamel
am Wegesrand begrüsste uns freundlich und zeigte uns den Weg zur einstündigen Ruhepause unter dem grossen Baum den Franco, Dani und Stangeli
zum hinlegen animierte. Ich nutze die Zeit um Hintergrundbilder für's Fotobuch zu "schiessen". Die Fahrt über die rauhe Schotterpiste war monoton und
gleichermassen anstrengend für Fahrer und Fahrzeug. Am ausgetrockneten Lac Iriki erwachten alle aus ihrem Rüttelschlaf und die Geschwindigkeit wurde
bis zu 100 kmh erhöht, was aber nicht ungefährlich war und mit einigen Sprüngen quittiert wurde. Gut in der Zeit wurden die restlichen Kilometer bis Foum
Z'Guide in die Auberge Iriki unter die Räder genommen. Mit der Gesamtzeit von 8 Std., einer Fahrzeit von 5 Std. 50 Min. auf 241 km, und der
Reifentemperatur von 65 Grad, war das einer der strengeren Tage die wir unterwegs waren. Dani schraubte sein GPS wieder aufs Armaturenbrett und ich
meinen Zusatzscheinwerfer (den ich sonst bestimmt auf dem nächsten Kilometer verloren hätte) auf die Stossstange! Die Reifen wurden wieder mit dem
nötigen Luftdruck versorgt und die Scheiben geputzt, und dann … Feierabend!
03.05.2013 Foum Z’Guide - Tata - Tafraoute
Die heutige Fahrt von Foum Z'Guide über Tata nach Tafraoute führte uns durch ein Tal, das die amerikanischen Berglandschaften wiedergab. Das Staunen
über die Formen und Verschiebungen die diese Berge so aufgetürmt hatten, hörte nicht mehr auf. Die passende Musik im Autoradio, den Tempomat auf 80
kmh eingestellt glitt ich auf schönstem Asphalt Richtung Westen. Nach 2 Std. 30 Min. und 210 km wurde ich aus der Trance gerissen! "Wir biegen nach
links ab!" tönte es aus dem Funk und Franco dirigiert uns durch ein enges Tal das beidseitig mit Häusern bespickt war. Die 3 Fussballfelder, die im
Flussbett angelegt waren, durchfuhren wir mit Selbstverständlichkeit. Beim letzten Dorf am Rande des Flussbettes stieg die steinige und rauhe Strasse bis
auf 1900 m ü.M. Die Höhe erreicht ging's dann auf breiter, neu angelegter Naturstrasse zügig voran, und die asphaltierte Strasse brachte uns von da
wieder auf 1000 m ü. M. nach Tafraroute. Dort wurden die Geldbörsen aufgefüllt und das Nachlager nach 302 km und 5 Std.30 Min. auf dem Camping
Granit Rose eingerichtet.
04.05.2013 Tafraoute - Igmir - Bouserkane - Aybaino
Wir verliessen Tafraroute und besichtigten die Rochers Paints (Blaue Felsen), die ein Belgischer Künstler in den siebziger Jahren mit ca. 20 Tonnen Farbe
anmalte. Er wollte damit auf die Gegend von Tafraroute aufmerksam machen. Die heutige Route führte durch das Ait Mansour über Igmir nach Guelmime.
Stetig schwand die Höhe des Anti Atlas. Wir fuhren durch die Fluss-Oase im Bachbett inmitten der Palmen. Links und rechts an die Felsen gebaut die
Häuser der Talbewohner, die den fruchtbaren Boden im Bachbett zu schätzen wissen. Wieder an Höhe gewonnen (1450 m ü. M.) brachte uns die frisch
angelegte Strasse, die eine Breite von 10 bis 15 Metern aufwies, zu den Ausläufern des Anti Atlas auf ca. 450 m ü. M. nach Gulmime wo nach 264 km der
Campingplatz bei den Heissen Quellen von Abaynou angefahren wurde. Zum Aperitif verdrückten wir eine ganze Wassermelone, denn das Nachtessen
nahmen Franco, Dani und Stangeli im campingplatzeigenen Restaurant ein. Ich hatte mich für einen "Ramadanabend" entschieden und schrieb ein paar
Zeilen in meinem Tagebuch.
05.05.2013 Aybaino - Gulmin -TanTan - Ksar Tafnidilt
08.30 Unser Gourmetkoch Stangeli überraschte uns mit frischen Baguettes, die er in seinem Backofen aufgehen liess! Kaffee, Cappuccino, Butter,
Konfitüre und Käse wurden an diesem Sonntag zum Frühstück serviert. Wahrscheinlich startete unsere Tour darum erst um 09.30!? 15 Min. später wurden
die Fahrzeuge in Guelmim mit Treibstoff versorgt und Getränke eingekauft. Nach 120 km Landstrasse bogen wir rechts ab zur Ksar Tafnidilt (Camping und
Hotel das von einem Franzosen aufgebaut und geführt wird). Den Luftdruck in den Reifen nach der Piste mit 1.2 Bar angepasst, steuerten wir zuerst die
Ruine einer alten Kasbah an, die sich vor uns auf einem Hügel befand, denn … es ist Picknickzeit! Gestärkt ging's dann weiter zur obligaten Teepause.
Das Hotel und Camping Ksar Tafnidilt wurde unter die Lupe genommen und anschliessend fiel die Entscheidung einen Relaxnachmittag einzulegen und
das Nachlager hier aufzustellen. Ich zog die Wanderschuhe an und "erklomm" den "Berg" der unmittelbar vor unserem Campingplatz stand. Als ich nach
kurzer Zeit wieder beim Basislager eintraf meint Franco, "gib mir die Stöcke und komm nochmals mit mir da rauf!" Kein Problem, denn der Weg sah weiter
aus als er in Wirklichkeit war. Nach nur 9 Min. kamen wir dann, mit ein wenig Speed, schon wieder oben an! Den Abend liessen wir mit Kamelfleisch-Tajine
und einer Runde UNO spielen ausklingen.
06.05.2013 Ksar Tafnidilt - Plage Blanche - Fort Bou Jeriff
Mit nur 5 Min. Verspätung starteten wir um 08.05 Richtung Atlantik zum Cap Dra. An den Klippen entlang fuhren wir an den Hütten der Fischer, die notdürftig
mit Plastikplanen und Fischernetzen zusammengebaut waren, vorbei. Bevor wir den Abstieg von den Klippen zum Plage Blanche unter die Räder nahmen
gab's nach 48 km um 11.00 den ersten Picknickhalt. Nach dem problemlosen "Abstieg" zum Sandstrand fuhr ich direkt dem Strand entlang und Franco, Dani
und Stangeli in den Dünen. Ich merkte schnell dass ich noch mehr Luft aus den Reifen ablassen musste (0.8 Bar) aber der Sand war trügerisch und benötigte
sehr viel Motorkraft. Nach ca. 3 km wechselten die drei anderen auch die Spur, waren aber weit hinter mir. Als der Funkkontakt wegen der Reichweite nicht
mehr optimal war, entschied ich mich den Strand zu verlassen, um auf einem Dünenhügel besseren Funkempfang zu erhalten! Gedacht, getan und auch der
Funkkontakt war wieder da … und ich auf dem Hügel gefangen! Hatte ich mich doch tatsächlich zuoberst am Hügel, der aber nur ca 3 m hoch war, selbst
eingegraben. Nach ca. 5 Min. kam Franco schon angefahren und mein Auto kam in den seltenen Genuss, durch seine Seilwinde vom Hügel gezogen zu
werden. Gemeinsam genossen wir die restlichen Strandkilometer von den insgesamt ca. 30 am Atlantik-Strand (Plage Blanche). Anschliessend führte unser
Weg wieder weg vom Strand, der Küste entlang über Schotterpiste bis zu Fort Bou Jeriff. Hier blieben wir schliesslich auf dem Campingplatz und schlugen
nach 132 km und 5 Std. 42 Min. Fahrzeit unsere Dachzelte auf.
07.05.2013 Fort Bou Jeriff - Sidi Ifni - Tizint
Heute wurde es gemütlich! Von den 128 km bis nach nach Tiznit fuhren wir noch 15 km auf Pistenstrassen. Bevor der Asphalt unter die Räder genommen
wurde mussten die Reifen wieder mit dem richtigen Luftdruck versorgt werden. Unser nächster Halt Sidi Ifni. Franco und Stangeli benutzten den Kaffeehalt
auch, um ihre Fahrzeuge vom Meersalz zu befreien und liessen ihre 4x4 bei einer Tankstelle gegenüber dem Kaffee waschen. Dani und ich fanden das sei
unnötig und liessen es uns nebenan im Strassencafé gut gehen!? Der obligatorische Picknickhalt brachte uns zu einer Bucht, die von der Strasse nicht
einsehbar war. Die 52 Meter bis zum Meer hinab liessen wir schnell hinter uns und standen anschliessend am steinigen Strand. Stangeli und ich sammelten
Steine. Franco spazierte dem Stand entlang und Dani wusch seine Socken mit Salzwasser, aber ohne sie auszuziehen!? Nach ein paar Fotos brachten wir
den steilen Weg mit losem Geröll nach oben hinter uns. Von jetzt an ging's auf neuem Belag zügig über die schönsten Hügellandschaften und unser
Wetterfrosch Dani meldete uns wie jeden Tag die "aktuell genaue Temperatur" von 37.8 Grad. Ich endschied mich, wieder mal die Klimaanlage
einzuschalten! Wie sagte unser tour guide so schön "was häsch, das häsch!" Am frühen Nachmittag trafen wir dann in Tizint ein. Die Erholungspause in
einem Kaffeerestaurant genoss jeder. Auf der Fahrt zum Campingplatz füllten wir die Einkaufswägelchen mit Hochgenuss, denn schliesslich kamen wir seit
drei Wochen an keinem grösseren Einkaufsladen mehr vorbei. Obwohl jeder von uns noch genügend Essensvorräte im Fahrzeug verstaut hatte wurden
hauptsächlich Getränke und etwas Frischfleisch zum Grillieren eingekauft. Auf den Montagabend wurde schon seit ein paar Tagen sehnsüchtig gewartet,
denn ich hatte versprochen, den vorrätigen "Gurkthaler" hervorzuholen. Einmal mehr fiel an diesem Tag das Nachtessen ziemlich üppig aus!
08.05.2013 Tizint - Agadir
09.00 Auf der neu geteerten Strasse fuhren wir gemütlich nach
Agadir. Nach dem Bezug unserer Hotelzimmer genossen wir den freien Nachmittag. Nach einem Besuch der Imbiss-Buden am Strand, bummelten wir der
"Beach-Promenade" von Agadir entlang und sahen uns schlussendlich noch den kleinen Tierpark an
09.05.2013 Agadir - Essaouira
Bevor die Fahrt nach Essaouira unter die Räder genommen wurde, fuhren wir zur Kasbah hinauf, die 240 m ü.M. lag und eine herrliche Sicht auf Agadir bot;
eine der wenigen historischen Baute, die Agadir nach dem Erdbeben von 1960 noch geblieben ist. Agadir liegt in einem Bergbaugebiet mit Cobalt-,
Mangan- und Zinkvorkommen, die über den Naturhafen verschifft werden. Es lebt auch vom Tourismus, von der Fischerei und der Herstellung von
Metallwaren. Unser Weg führte uns auf Asphalt der Meeresküste entlang nach Essaouira, wo der obligate Whisky Marocain im Jimi Hendrix Café
eingenommen wurde. Anschliessend besichtigten wir die schöne Altstadt mit dem riesigem Markt und dem Fischereihafen. Der Abend wurde dann mit
einem feien Essen abgerundet.
Marokko - Frühling 2013
20.April - 20.Mai
Reisebericht von A. Gansner